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IHKs in NRW schreiben Energiewende-Monitoring fort 


Die sichere Versorgung mit Energie zu vertretbaren Kosten bleibt der Schlüssel für die Wettbewerbsfähigkeit des Industrie- und Wirtschaftsstandorts NRW. Die nun vorliegende Fortschreibung des Monitorings von IHK NRW zeigt die Entwicklung beim Umbau der Energieversorgung im Jahre 2023 auf. Die kontinuierliche Betrachtung des Aus- und Zubaufortschritts der erneuerbaren Energien, der erforderlichen Infrastrukturen und der Reservekapazitäten soll frühzeitig auf Verzögerungen hinweisen und konkrete Gegenmaßnahmen anreizen.

Der Ausbau der Erneuerbaren Energien kam im Jahr 2023 zwar besser voran als in den Jahren zuvor – die Dynamik reicht allerdings noch nicht aus. Vor allem die erforderliche Absicherung über wasserstofffähige Gaskraftwerke ist bislang noch nicht vorangekommen. Damit fehlt den Unternehmen eine belastbare Planungsgrundlage am Standort.

Mit den nun vorliegenden Zahlen für das Jahr 2023 wird erkennbar, dass die Ausbau-Geschwindigkeit bei den Erneuerbaren Energien zugenommen hat – und in den kommenden Jahren bis zum Kohleausstieg 2030 noch deutlich steigen muss. Nach aktuellen Zahlen des IHK NRW Monitorings erreichte insbesondere der Photovoltaik-Ausbau in Nordrhein-Westfalen einen neuen Höchstwert. Mehr als 2,1 GW kamen im vergangenen Jahr bei der Stromerzeugung aus der Photovoltaik hinzu. Auch bei der Windkraft stieg die zusätzliche Leistung leicht an, erreichte in der Summe aber nur 0,4 GW. Bis 2030 fehlen weiter 8,7 GW der notwendigen Wind- und 27,6 GW der PV-Leistung.

Beim Ausbau der Stromübertragungsnetze dürfen nun keine Verzögerungen mehr auftreten, ansonsten drohen Versorgungslücken und steigende Kosten. Bei vielen regionalen Verteilnetzen sind die Finanzierung und die Ausbauplanung noch vielfach unklar. Stärker muss die Anbindung von mittelständischen Unternehmen an Wasserstoffinfrastrukturen im ländlichen Raum in den Fokus rücken.

„Kurzfristig brauchen die Unternehmen international wettbewerbsfähige Energiepreise und die Sicherheit, dass der geplante Ausstieg aus der Kohleverstromung mit dem wenig geplanten Einstieg in die umfassende regenerative Energieversorgung synchronisiert wird – und auch kostengünstig erfolgt“, so Michael Beringhoff, Referent der IHK Arnsberg. „Nur wenn Stromproduktion und Stromabnahme zu jeder Zeit im Einklang stehen, ist die Versorgungssicherheit gegeben.“